Immer wieder hört man es: Das Fernsehprogramm wird immer schlechter. Natürlich ist nicht das komplette Prorgamm schlecht, insgesamt jedoch zeigen sich immer wieder Tiefpunkte des Programms.
Ein aktueller Tiefpunkt (allerdings auch nur beispielhaft): Das Model und der Freak

Vorgeblicher Inhalt: Schüchternen Jungs soll geholfen werden eine Freundin zu finden. Dabei "helfen" irgendwelche Models.
Was wirklich passiert: Alles, was den Jungs mal wichtig war, wird zu kindischem Unsinn erklärt, die Typen werden zu üblichen Diskoboys umgestylet und (oh Wunder) plötzlich wollen offenbar alle Tussis was von ihnen.
Wenn man die Typen so betrachtet, dann sind es nahezu ausschließlich irgendwelche Leute mit langen Haaren. Standardhobby ist Gaming, gern auch Skat, dazu gesellen sich durchaus unübliche aber immer als total kindisch erklärte Hobbys: Disneyfilme, Plüschtiere, Tiere. Hobbys eben, die nichts mit dem gängigen Partyklischee zu tun haben.
Danach sind sie genau das: Leute, die der Mode nachrennen, aber null Individualität sind. Die bösen Hobbys sind zum Glück abgeschafft, jetzt machen sie nur noch, woraufs ankommt: Saufen, fressen und ficken.
Ironischerweise wird ihnen dann von den supertollen Models dauernd nahegelegt: Sei du selbst!
Zum Glück, muss man sagen, ist diese Sendung nur Fake. Die "Freaks" sind Leute, die einfach nur ein wenig Kohle verdienen wollen und denen egal ist, dass die Haare ab sind. Die Damen, die sie "zufällig" auf der Straße ansprechen und das Aussehen dann total genial finden, sind ebenfalls im voraus ausgesucht.

Wie beurteilt ihr die Sendung? Was sind für euch Tiefpunkte des Fernsehens?

Ja zu "Das Model und der Freak" gibt es nichts hinzuzufügen, was du nicht schon gesagt hättest.
Mit dem Wissen, dass die Sendung Fake ist, ist es für mich zu ertragen.
Die Jungs, die im übrigen manchmal echt niedlich sind (vor dem Umstyling!) verdienen sich ein wenig Geld dazu, und ich kann mir gut vorstellen, dass die dabei auch nicht wenig Spaß haben.
Die Models sind hohle, oberflächliche Dinger, dagegen wirkt die Klum doch noch sehr sympathisch.
Das einzige was ich Schade finde, ist das die Kerlchen sich so verunstalten lassen, aber naja Haare wachsen nach.

Tiefpunkte des deutschen Fernsehens sind alle Sendungen, bei denen die Leute ihre Menschenwürde freiwillig draußen liegen lassen, siehe Dschungelcamp, Big Brothers etc.
Ganz wiederlich finde ich X-Diaries. Das wird aber auch wohl wieder nur Laienschauspielerei sein.
Ist euch mal aufgefallen, dass es kaum noch gute deutsche Produktionen gibt?
Ich ziehe den ganzen Casting,-"Reality"- und Soapscheiß dann doch lieber amerikanische und britische Comedy vor.

Die amerikanischen Sitcoms auf RTL II sind okay. Das wars dann aber auch, und die würden sonst wohl auch auf Kabel 1 laufen.

Es gibt gerade bei den genannten Sendern RTL, RTL2 und Sat1 durchaus noch bedeutende Unterschiede. Die Gerichtsshows beispielsweise sind dermaßen schlecht gespielt, dass so ziemlich jedem klar sein sollte, dass es sich um Fakes handelt. Zudem wird ja hinterher noch festgestellt, dass es sich um nachgespielte Fälle handelt.
Kritisch sind da Sendungen, die vorgeben etwas gutes zu tun und dann aber eher Schaden anrichten. Beispielsweise gab RTL mal vor, bei einer -ausversteigerung geholfen zu haben, ein falsches Käuferpärchen engagiert, vor der Kamera lächeln alle, alle sind glücklich. Hinter den Kulissen blieben die Hausbesitzer auf dem Haus sitzen, weil ja da ein echter Käufer nicht existierte. Einfach widerlich.

Ebenfalls schlimm finde ich Sendungen wie Galileo und Abenteuer Leben (und Abenteuer Leck mich und wie sie alle heißen), wo ein Haufen Fressbeiträge dem Zuschauer als "Wissen" angepriesen werden. Besonders Galileo sticht hier negativ heraus, was allerdings nicht daran liegt, dass das Niveau schlechter wäre, sondern viel mehr an der Retroperspektive: Wer Galileo aus den Anfangszeiten kennt, weiß, dass die Sendung echt mal Wissen vermittelte. Leider muss man dafür recherchieren, während man für aktuelle Beiträge einfach nur die ersten drei Ergebnisse der Google-Suche überprüfen muss.